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Würzburger Faschingsgilde Giemaul hält integrative Prunksitzung

Diesmal standen nicht nur Tänze der Faschingsgarden auf dem Programm, sondern auch eine Rollstuhltanzgruppe. Die Faschingsgilde Giemaul aus Würzburg hat ihre erste integrative Prunksitzung abgehalten und hierfür nicht nur das Programm angepasst. Blinde Musiker und eine Rollstuhltanzgruppe: Die diesjährige Prunksitzung der Faschingsgilde Giemaul verlief etwas anders als manch andere Faschingsveranstaltung. Die Gilde aus dem Würzburger Stadtteil Heidingsfeld hielt ihre erste integrative Prunksitzung ab.

Fasching
Integrative Prunksitzung der Faschingsgilde Giemaul © BR/ Christiane Scherm

Rollstühle auf der Bühne

Neben den Tänzen der Faschingsgarden gab es auch einen Auftritt einer Rollstuhltanzgruppe. Um Rollstühle auf die Bühne zu bekommen, haben die Mitglieder des Faschingsclubs extra eine Rampe gebaut. 220 Besucher mit und ohne Behinderung nahmen an der sogenannten bunten Sitzung teil, zum Beispiel vom Blindeninstitut Würzburg, der Alten- und Behindertenhilfe "Arche Würzburg" oder von den mainfränkischen Werkstätten.

"Fasching ist für alle da"

Bei der Veranstaltung sollten Menschen mit Handicap zusammen mit anderen Fasching feiern. "Wir wollten neue Wege gehen und die Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld herausholen – dorthin, wo die Fasenacht lebt. Denn Fasching ist für alle da", sagte Christian Reusch, der erste Präsident der Gilde Giemaul dem BR.

Keine Büttenreden, sondern viel Musik und Tanz

Rund zweieinhalb Stunden dauerte das Programm der integrativen Prunksitzung, das an das Publikum angepasst wurde. Laut Sitzungspräsident und Moderator Stephan Leutner spielen vor allem Stimmung und Tanz eine große Rolle. "Es gibt keine Büttenreden – stattdessen viele Schunkelrunden. Da können auch Rollstuhlfahrer mitmachen". Diese Programmanpassungen begrüßt auch Erzieherin Steffi Drößner vom Blindeninstitut: "Es gibt ganz viel Musik, Licht und Unterhaltung – genau das, was unsere Bewohner möchten".

Schlagzeilen wegen rassistischen Fotos

Zuletzt hatte die Gilde Giemaul aus Würzburg negative Schlagzeilen gemacht. Ein ehemaliger Faschingsfunktionär hatte über eine Whatsapp-Gruppe der Gilde ausländerfeindliche Fotos verbreitet. Er wurde wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 7.200 Euro verurteilt.

Integrative Veranstaltung unabhängig von Skandal

Die integrative Prunksitzung habe der Verein nach eigenen Angaben unabhängig vom Skandal um den ehemaligen Funktionär der Gilde veranstaltet. Die integrative Prunksitzung sei keine Aufbesserung des eigenen Images, so Sitzungspräsident Leutner. Schon in den vergangenen Jahren habe die Gilde Menschen mit Behinderung bei Faschingsumzügen dabei gehabt oder mit dem Verein Alten- oder Behindertenheime, Kindergärten und Schulen besucht. "Was es bis jetzt in Würzburg nicht gegeben hat, ist eine bunte Sitzung, bei der wir behinderte Menschen zu uns holen", betonte Stephan Leutner.

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